sonntags

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sonntags – noch dazu pfingstsonntags – geht man in die kirche. auch wenn es nur kirchenreste waren und das schon am sonnabend. es ist gemeinhin bekannt – auf dem oberen osterzgebirgskamm sind so etliche ortschaften verschunden worden. von vielen gibt es noch kleine reste – sehen sie dazu bitte auch hier nach. am gründlichsten ist man wohl beim über 700 jahre alten vorderzinnwald vorgegangen. davon blieb nach 1953 nix – nur der name. bis vor vier jahren. da haben ein paar enthusiasten begonnen die überreste die ehemaligen wallfahrtskapelle in vorderzinnwald auszugraben. gelegen ist die hier

das luftbild aus den 1950ern gibts auf einer tschechischen seite zu sehen und um es auf der landkarte verorten zu können hier entlang

mit ein wenig phantasie kann man den schatten des kirchturms erkennen. kurz darauf wurde sie gesprengt und mit panzern plattgemacht – als letztes gebäude. zum glück wurde der dort befindliche ‚fürstenauer madonnenaltar‘ rechtzeitig im museum von teplitz in sicherheit gebracht. dort ist er noch heute anzusehen. um zum punkt zu kommen – das ist heute übrig – ein paar grundmauern und eine geflutete krypta (die kenne ich nur vom hörensagen).


ein paar bodenfliesen sind erhalten geblieben

in unmittelbarer nähe hat früher ein Bet-/Wegekreuz gestanden (am kirchweg nach fürstenau). dessen sockel hat man auch geborgen. ein bild davon wie er noch in der erde lag gibts auch bei mapy zu sehen. insgesamt wieder eine spannende geschichte aus der näheren umgebung die noch nicht fertig erzählt ist. ich bin gespannt was sich in den nächsten jahren noch ergibt. ach – und so sah die kapelle mal aus


und so hat sie sich in die landschaft bzw. das dorf vorderzinnwald eingefügt

beide bilder von walter möbius, zu finden in der fotothek

in diesem sinne noch einen schönen ersten pfingstfeiertag – ich hoffe sie wissen wofür dieser tag eigentlich steht!


und bleiben sie schön neugierig!


***

3 thoughts on “sonntags

  1. Lieber Dirkbaum,
    wieder bewundere ich Ernsthaftigkeit und Akribie, mir denen Du Dein Projekt betreibst! Vergebens suche ich in meinem Alltag nach etwas Vergleichbaren. Ich wünsche Dir, dass Deine Bemühungen weit und breit Anerkennung finden.
    In früheren Zeiten hättest Du vielleicht versucht, einen Verleger zu finden, der ein Buch aus dieser Arbeit macht… schön, dass wir heute diese elektrische Möglichkeit haben, unsere Arbeiten vorzustellen.
    So, dieses Lob musste ich mir mal sofort von der Seele schreiben, obwohl mein persönliches Interesse sich eigentlich nicht auf sakrale Gebääude und Werke erstreckt. Vielleicht ein Fehler? Oder nein, es liegt wohl in meinem Lebenslauf begründet. Werde versuchen, das in meiner Autobiographie zu ergründen.
    Einen frohen Pfingstmontag und weiterhin eine gute Zeit!
    Erich der ferdi

    1. danke dir du guter! verlegen würde ich es nicht wollen – schön wäre es wenn es nach meinem ende nicht in vergessenheit geraten würde. 😉

      das mit dem sakralen hat sich so ergeben – ich bin ja auch atheist – so aus der ddr. aber da gibt es nunmal kulturhistorisch so ein weites feld was betrachtet werden kann – das reizt schon!

      auf deine autobiografie freue ich mich – vllt. kannst du ja bis dahin die erlebnisse des metzgerssohnes auffrischen?

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