wer kennt nicht seine sinfonische dichtung ‚mein Vaterland‘ oder wenigstens ‚die moldau‘ – ein satz daraus. aufgenommen hab ich das bild im sommer 1980 bei einem meiner aufenthalte in prag auf dem friedhof auf dem prager vyšechrad. damals eher durch zufall gefunden. wenn es jemand suchen möchte, der sollte in etwa hier suchen 😉
zum abschluss der kleinen geschichtsstunde – musik:
ja es gibt es wieder/noch – das ‚kleine‘ orgelkonzert auf unserer eule im schönsten konzertsaal entlang der elbe! gestern mit einem gern gesehen gast. ich glaube wir haben noch kein einziges konzert an dieser orgel mit ihm verpasst. und seit gestern haben wir auch ein signiertes vinyl von ihm (ich habe mich überwunden und mich an einer signierstundenschlange angestellt!)
es gab – um herrn bach gruppiert – französische orgelmusik aus den letzten 120 jahren – sehr beeindruckend! (der bach auch) die eule-orgel konnte zeigen was sie kann. und sie kann! 😉 selbst die zugabe – improvistionen über beider länder nationalhymnen war ein grandioses stück musik. es war – wie so oft – ein ganz toller abend!
„…die fünfte … sei ein verfluchtes werk. niemand capiert sie!“
so schimpfte gustav mahler selbst über seine erste wieder rein instrumentarische sinfonie seit der ersten. nun ich sehe das nicht so – ich finde sie einfach nur grandios – zwischen himmelhoch jauchzend und abgrundtief betrübt liegt oft nur 1 takt. toll! und orchester als auch der sehr bewegungsfreudige stabschwingende nicholas collon (ein neues gesicht in unserem repertoire) waren in bester spiellaune! trompeten, hörner, schlagwerk – alle gehören lobend erwähnt! zuvor gabs noch ein werk das kurzfristig als ersatz in programm kam. von einem compositeur auf den verlass ist. man erkennt seine werke am ersten ton und sie sind immer langweilig (bis auf eine bestimmte opernouvertüre). sie wissen gewiss wen ich meine. auch die besetzung war zu diesem zeitpunkt noch etwas reduziert
im ernst auch das violinkonzert nr.3 in g-dur von herrn mozart war grandios. ein souveräner josef špaček an der guarneri lieferte ein bravourstückchen und das orchester war ein adäquater begleiter. also ein sehr angenehmer abend im dezember und eine hervorragende chance diesem chaos zu entgehen…
besinnlicher abschluss dann noch dieser blick
in diesem sinne noch einen schönen 1.advent, lassen sie sich die lebkuchen schmecken!
musikalische bilder gabs gestern abend im kulturpalast zu erleben
zum einen filmmusik von erich korngold. oder besser – eine sinfonische suite nach der filmmusik von ‚die abenteuer des robin hood‘ (1938). gosses orchester, schwere gefühle – exotische besetzung – toll! gefolgt von einem weiteren auftritt des diesjährigen palastorganisten camaron carpenter – sie erinnern sich? diesmal in begleitung der philharmonie mit einen von ihm für orgel umgeschriebenen werk von sergei rachmaninow. ‚Rhapsodie über ein Thema von Paganini a-moll op.43‘ und man merkte wieder warum der junge mann zu den besten organisten der welt gehört – von himmelhoch bis tiefstdunkel, von pianissimo bis ultra-forte – er beherrscht unsere eule wie kein zweiter! womit wir bei den bildern in der musik wären. als zugabe hörten wir ‚das grosse tor von kiew‘ aus den bildern einer ausstellung von mussorgski. und ich muss meine einschätzung von 2018 ergänzen – wer die version von carpenter gehört hat will die anderen nicht mehr hören 😉
über den strauss nach der pause vermag ich nichts zu sagen – unwohlseinsbedingt haben wir das konzertin jener leider verlassen. aber es war auch so ein beeindruckender abend!
ja – es hat wieder begonnen – das orgeln im palast. seit der ersten ausgabe eine unserer lieblingsveranstaltungen. wenn es denn passt.
den gestrigen abend würde ich gern überschreiben:
Man hätte ihm sagen müssen das es keine barocke orgel in einer kathedrale ist!
sondern ’nur‘ eine konzertorgel im besten konzertsaal entlang der elbe. aber ich bin sicher CAMARON CARPENTER weiss das 😉 – und damit wieder ernst. wer ihn nicht kennt hat etwas verpasst – ein genie auf seinem instrument. und ein sehr scheuer, sensibler mensch. er kommt rein, verbeugt sich kurz und fängt an zu spielen. ohne noten oder ähnliches. bach. eine stunde. am stück – ohne pause. die einzelnen werke durch zwischentöne verbunden. anstregend – für ihn und vor allem das publikum. und nach dem letzten ton – aufstehen, kurz verbeugen – weg ist er.
so war das gestern abend. eine kleine zugabe gabs dann doch noch. und auf dem weg nach draussen hat er dann sogar ein plümschen entgegen genommen. (wieso gibt es eigentlich keine offiziellen blumen mehr? weder dirgent und pianist neulich noch herr carpenter gestern haben blumen bekommen! ein armutszeugnis!)
ansonsten gilt immer noch was ich früher schon schrieb – die hohen, lauten passagen mag unsere eule nicht so. da schepperts und kreischts. womit wir wieder in der kathedrale an der dortigen orgel wären – die bringt das. und für sie hat der bach auch komponiert. trotzdem es war ein feiner abend – unterm fastvollmond…
gestern war ich zum ersten mal mit der iphone-cam nicht zufrieden – eigentlich kann die das besser…
nicht für die dresdner philharmonie aber für unser konzertjahr bei selbiger. so schrieb fast auf den tag genau vor 4 jahren. damals war uns keine ganze saison vergönnt. möge es diesmal anders sein!
was soll ich sagen – es war furios- grandios. als erstes rachmaninows 3. klavierkonzert mit einem überragendem boris giltburg. dessen finger schienen über die tasten zu fliegen. um das ein wenig zu untermalen ein kleines zitat aus dem programmheft:
‚…,bis alles in der grossen solokadenz mündet. diese komponierte rachnaninow in zwei fassungen. es existiert eine anspruchsvolle, die er selbst bevorzugte, und eine sehr anspruchsvolleversion, die heute im konzertsaal überwiegt. … (text judith schor)‘
das sagt alles – wer gelegenheit hat – anhören oder noch besser ansehen!
Im zweiten teil dann grosse romantik – die 4. von tschaikowski. mit dem komplett gezupften 3. satz und einer philharmonie in grösster spielfreude! ich hab in den 3 jahren fast vergessen wie mitreissend ein livekonzert dieses orchesters sein kann. einen guten anteil daran hatte der vortänzer dirigent des abends krzysztof urbanski. der 41 jährige pole war sehr souverän- auch wenn ich manchmal bei mir dachte – als balettdirektor wäre er besser aufgestellt 😉 – er nutzte die ganze fläche des dirigentenpultes für seine choreografie! und übers werk muss man wohl nichts sagen! 🙂
Fazit: es war ein toller abend, ein grossartiger wiedereinstieg in unser anrecht und wir freuen uns auf die nächsten konzerte (eine kleine träne im knopfloch sei erlaubt – maestro janowski ist nicht mehr chefdirigent und so werden wir ihn nicht mehr erleben – zumindest in dieser saison…)