In der Stadt Meissen – der Wiege des Königreiches Sachsen finden wir 3 ‚echte‘ Sühnekreuze und noch einige weitere besondere, erwähnenswerte Denksteine. Aber beginnen wir mit den Sühnekreuzen. Das erste findet sich im ältesten Teil der Stadt auf der Burg im Burghof auf dem Domplatz.
Das zweite steht unweit – im Zugang zur Burg, zwischen dem ersten und zweiten Burgtor.
Einmal Rundum- Gehen? (soweit das an diesem Standort geht)? Bitte!:
Zu diesem Kreuz gibt es eine Geschichte! Oder zwei. Oder drei.
-1401 soll hier der Markgraf vier Ratsherren von Zwickau mit dem Schwert haben hinrichten lassen. Ist die eine.
-Dies ist die Stelle, wo die Prozession aus dem Dom sich mit der aus der Afra-Kirche traf oder wo sie Halt machten und wo dem Volk der Segen gespendet wurde. So geht die Zweite Geschichte.
-Bis zu dieser Stelle, soll ein Burg- oder Markgraf in einer Fehde mit seinem Pferd gesprungen sein. Geht die dritte Sage.
Oder – und für mich am wahrscheinlichsten (wenn ich auch die anderen Sagen viel spannender finde) – es ist ein Grenzstein der die Zuständigkeitsbereiche von Markgraf und Bischof trennt.
Ich habe noch ein wenig recherchiert und festgestellt – es gibt eine ausfühliche Mär vom Pferdesprung des Markgrafen. Aufgeschrieben im ‚Sächsichen CURIOSITäten Cabinet auf das Jahr 1738‘. Und ich hab die entsprechende Stelle mal zu einer pdf zusammengefasst anzusehen bei klickklack.
Und ein Bild vom sehr verehrten Herrn Kuhfahl möchte ich hier auch noch zeigen (eines der wenigen die er in Farbe aufgenommen hat)
Das dritte schliesslich ist nicht so leicht zu besichtigen. Wir finden es im ehemaligen Franziskaner Kloster am heutigen Heinrichsplatz – dort im ehemaligen Kreuzgang. (Vielen Dank an den Direktor des Hauses welcher mir einen Zugang zum Kreuz auch ohne Museumsrundgang ermöglichte.)
ZU diesem Kreuz weiss ich nichts weiter, ausser das es bis in 19.Jahrhundert im Triebischtal in der Nähe des Schweizerhauses stand. Dort war es wohl im Wege und so fand es seinen Platz im Museum.
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Im weitesten Sinne möchte ich auch diesen Stein zu den ‚Steinkreuzen‘ zählen:
Den sogenannten Buchstabenstein. Wer sich Mühe gibt kann alle Buchstaben des lateinischen Alphabeths herauslesen. Entstanden ist er als Torschlusstein im Jahre 1690 und die zuerst erkennbaren Buchstaben A, B, C, D sollen an das Meissner Kanzleideutsch erinner welches Luther für seine Bibelübersetzung nutze. Oder an die Frau des Grundstückseigentümers jener Zeit Anna Elisabeth Beyer. Ich überlasse es wieder jedem selbst welche Geschichte ihm besser gefällt.
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Einen neueren Stein möchte ich noch erwähnen – er steht unmittelbar hinter der Frauenkirche (vom Markt aus gesehen) und erinnert an die Reformationsjubelfeier ( zum 400. Jahrestag ) 1917.
Direkt daneben erörtern diese Drei wohl Sinn und Unsinn der Welt!
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