Grillenburg (Tharandter Wald)

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unweit des örtchens grillenburg – gelegen mitten im tharandter wald – gilt es zwei – nein drei – #sühnekreuze zu finden. sie liegen beide südlich der ortschaft und beide abseits der grossen wege. und bei beiden ist ein genauer anlass der aufstellung nachzuweisen. da wäre zum einen

 

Auermanns Kreuz

 


es wurde einige zeit auch ‚angermanns kreuz‘ genannt. woher diese beiden namen komme weiss ich allerdings nicht. im staatsarchiv dresden gibt es einen sühnevertrag von 1492 der auf dieses kreuz passen könnte – zitiert von alfred meiche:

Schiedsspruch v. 1. Febr.:

Der Försterssohn Jocuff Fritzsche schlug den Bauernsohn Greger Gunter,
beide aus Naundorf,
auf dem „Tarischen Walde“ tot,
als Sühne wurde er u. a. verurteilt,
an die Stätte der Tat ein Steinkreuz setzen zu lassen.


es ist allerdings nicht 100%ig belegt das er wirklich zu diesem kreuz gehört. das kreuz ist in seiner jüngeren geschichte mehrfach zerbrochen (1955, 1963) wurde aber 1971 mit einem edelstahlstift repariert und in seiner ursprünglichen stellung wieder aufgerichtet.


und es ist mit einer eingeritzten bild versehen – welches einen spitzhammer und ein rad darstellt. noch einmal ein wenig näher betrachtet


eine genaue klärung steht laut herrn rudolph aus hainsberg noch aus (zumindest 1933- vergleiche ‚Mitteilungen des Landesverbandes Sächsischer Heimatschutz Band XXII. Heft 7-9, S.256-260, Dresden 1933‘)

runde 2km entfernt findet man zum anderen


 

Günthers Kreuz

 


ein besonderes kreuz ist es! herr kuhfahl listete ca. 300 noch vorhandene kreuze in sachsen auf – davon tragen aber nur ungefähr ein dutzend eine inschrift – also einen text. dieses ist eines davon! allerdings ist die inschrift für ungeübte (wie mich) nicht zu entziffern – man müsste den stein wohl erst reinigen um noch vorhanden text-passagen entziffern zu können.


zum glück hat das der oben erwähnte herr rudolph dies für uns übernommen und er hätte bestimmt auch nichts dagegen wenn ich das hier mal verwende:


die dick hervorgehobenen buchstaben sind die noch vorhandenen, die anderen wurden nach bestem wissen ergänzt. für mehr informationen verweise ich ebenfalls auf den oben genannten beitrag – der beschäftigt sich ausfühlich mit diesem kreuz. auch herr kuhfahl beschäftigt sich in seinem buch ab seite 130 mit diesem kreuz ausfühlicher. und belegt dabei die die beim ‚angermannschen kreuz‘ erwähnte urkunde wohl eher zu diesem hier passt. herr meiche kannte ‚günthers kreuz‘ zum zeitpunkt der veröffentlichung seiner schrift noch nicht und hat versucht sie dem bekannten kreuz irgendwie passend zuzuordnen. es sei wie es sei – beide kreuze sind gut erhalten und liegen nicht gleich in jedermanns blickfeld.

und nun noch zum dritten kreuz – das in keiner karte verzeichnet und auch den vorigen autoren nicht bekannt sein dürfte, dem

 

Holzkreuz

 


das ist ein kleiner spass meinerseits (und der waldarbeiter ihrerseit die das so stehen liessen), denn wenn man näher herangeht offenbart sich das


von weitem muss der suchende schon ganz schön genau guggn 😉

den standort verrate ich nicht – das ist meins!


bei meiner nachbearbeitung heute ist mir aufgefallen das in ziemlicher nähe – auf der naundorfer flur – ein weiteres kreuz steht. das harrt nun noch seines besuches!
diesen besuch habe ich heute (also genau eine woche später) ‚erledigt‘ und das kreuz auf der naundorfer seite beschrieben.


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