Die Wüste Kirche bei Frauenstein

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🌲 Zwischen Sage und Stille: Die „Wüste Kirche“ bei Frauenstein

#kirchensafari in der Tiefe des Erzgebirges

Ein niesliger Julitag, die Wolken lagen tief auf dem Erzgebirgskamm. Nebel zog durch den Kreuzwald wie atmende Schleier zwischen den Stämmen. Genau das richtige Wetter, um der „Wüsten Kirche“ bei Frauenstein nachzuspüren – einem Ort, der mehr aus Ahnung besteht als aus Stein.

Nahe der Bobritzschquelle, wo Tropfen von den Bäumen fallen und die Wege in weichen Matsch übergehen, stößt man auf einen einfachen Gedenkstein: „Kapelle 1876“. Er erinnert an die einstige Kapelle zum Heiligen Kreuz, gestiftet um 1394 und schon 1430 zerstört – vermutlich durch die Hussiten. Seitdem: Stille. Und Geschichten.

Eine davon erzählt von einem Schatz, verborgen unter dem Altar: Bier, Brot, Fässer mit altem Wein. Manche sagen sogar: Gold, versteckt in einer Braupfanne. Gefunden hat man nie etwas. Vielleicht liegt der wahre Wert des Ortes im Nebel selbst – im, was war, nicht im, was blieb.

Ich habe versucht, die Kapelle nachzuzeichnen (wer mich kennt weiss – ich war das nicht sondern mein ghost): ein schlichter Bau, 14 Meter lang, 7 Meter breit, mit Satteldach, Rundbogenportal und zwei kleinen Fenstern. Ein Dachreiter mit Glocke – das Ganze eingebettet in die Waldlichtung, heute vergessen, damals vielleicht Zuflucht.



Was bleibt? Ein feuchter Wald, ein Stein mit Jahreszahl. Und ein Gefühl von Tiefe, das keine Ruine braucht, um zu wirken.



– unterwegs im Nebel des Erzgebirges, D.D.




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Der HERR wird seinem Volk Kraft geben.
Psalm 29,11



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