Schlagwort: derbaum
sonntags
geht man in die kirche – auch wenn es ’nur‘ eine kapelle und auch schon gestern war. in diese

da war ich vor 4 jahren schon einmal (an einem ähnlich heissen tag wie gestern) – schauen sie bitte hier. aber das friedens- oder versöhnungskreuz sollte es noch einmal sein – man hat es wieder aufgerichtet!


die ganze runde gibts bei komoot zu sehen. zu sehen gabs auch den einen oder anderen ausblick – wie so oft mit dunst im böhmischen becken
und weil ich einmal im böhmischen war und es tatsächlich neulich im vorraum der kapelle st.wolfgang in graupen übesehen habe –>
dieses sühnekreuz sollte es auch noch sein. ausserdem hatte ich von der wieder hergerichteten kapelle auf gut gamig gehört – es lag am wege. also auch da noch angehalten, nicht ahnend das hof- und erntedankfest war. entsprechend viele leute – einen kurzen blick habe ich trotzdem riskiert
mehr zu lesen wird es erst geben wenn ich noch einmal mit ruhe dort war. viel erlebt an einem tag – viel gesehen, viel gelernt. in diesem sinne noch einen schönen sonntag uuund – heute ist tag des friedhofs…
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sonntags
sonntags – wenn tag des denkmals und erntedank ist – bleibt man(n) zu hause. ob des regens und überhaupt. aber gestern – gestern war mein tag des denkmals. unter anderem hier

oder auch hier

und nicht zuletzt hier
eine sehr interessante rundreise durch die lausitz bei kamenz war es am vortag der beiden ‚feier’tage – ganz viele nette menschen, zugang zu dingen die sonst verschlossen sind
und nicht zuletzt zwei neue #sühnekreuze in der sammlung.


in diesem sinne wünsche ich ihnen noch einen schönen sonntag – ob nun im denkmal oder beim erntedank oder einfach so.

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gebirge
der letzte tag des urlaubs sollte noch einmal heimatgeschichte bringen. seit kurzem gibt es einen rundweg um bzw. durch das dorf vorderzinnwald auf dem östlichen erzgebirgskamm. wenn sie jetzt sagen – das dorf kenne ich ja gar nicht haben sie recht. es existiert nicht mehr – wurde in den 1950er jahren geschleift nachdem die – zumeist deutschen – bewohner 1945/46 geflüchtet bzw. vertrieben worden sind. der lieblingsbot hat die geschichte mal zusammengefasst
Spurensuchen in den verlorenen Dörfern des östlichen Erzgebirges
Wenn man heute durch das östliche Erzgebirge wandert, zwischen Zinnwald-Georgenfeld, Fürstenau und Dubí, dann fällt es schwer, sich vorzustellen, dass hier vor kaum achtzig Jahren noch Menschen lebten, Kinder spielten, Kühe auf kargen Wiesen weideten und Glocken zur Wallfahrt riefen. Wo heute nur noch Hochflächen, Moorwiesen und stille Waldstreifen liegen, standen einst Häuser, Ställe und eine Kapelle. Orte wie Vorderzinnwald, Vorder- und Hinterbrand oder Habendorf sind zu Namen ohne Dorf geworden – Wüstungen, ausgelöscht in den Wirren der Nachkriegszeit.
Auf der Suche nach Spuren
Meine Spurensuche beginnt am alten Kirchsteig, der von Fürstenau über die Grenze führt. Er war über Jahrhunderte der Lebensnerv für die Menschen von Vorderzinnwald. Hier gingen sie zum Gottesdienst ins sächsische Nachbardorf, hier trugen sie ihre Kinder zur Taufe und ihre Toten zum Friedhof. Heute zeigt der Weg kaum mehr, dass er einst die Lebensader einer Grenzgemeinde war. Am Rand aber steht ein Gedenkstein, schlicht, unscheinbar, mit einer Tafel: „Vorder-Zinnwald – nicht vergessen.“
Hinter solchen Worten liegt ein tiefer Schmerz. Denn Vorderzinnwald, 800 Meter hoch auf dem Erzgebirgskamm gelegen, war einmal ein lebendiges Dorf. Gegründet von Bergleuten, die im 14. Jahrhundert aus Graupen hierher kamen, um das Zinn aus dem Gebirge zu gewinnen. Sie rodeten Wald, bauten erste Hütten, hielten ein paar Kühe, froren in den langen Wintern und flechteten im Winter Stroh- und Bastarbeiten, um den kargen Lohn aufzubessern. So begann eine über 500-jährige Geschichte, die abrupt und brutal endete.
Ein Dorf im Auf und Ab
Vorderzinnwald war nie groß – um 1900 lebten kaum zweihundert Menschen hier, in den letzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg waren es 250. Doch das Dorf hatte alles, was man zum Leben brauchte: eine einklassige Schule, drei Gasthäuser, eine Feuerwehr, einen Skiverein. Und eine kleine Kapelle, die 1887 erbaut wurde, um einen spätgotischen Marienaltar zu beherbergen, den die Nachbarn in Fürstenau nicht mehr gebrauchen konnten. Die Kapelle wurde zum Wallfahrtsort, der jedes Jahr Anfang Juli Pilger aus beiden Ländern zusammenführte. Katholiken aus Böhmen und Protestanten aus Sachsen feierten gemeinsam das Marienfest – eine fast schon utopische Vorstellung im Rückblick.
Die Menschen lebten von harter Arbeit: die Männer unter Tage in den Gruben von Hinterzinnwald, als Holzfäller oder Fuhrleute, die Frauen an Herd und Webstuhl, die Kinder halfen früh bei Vieh und Handwerk. Man lebte einfach, entbehrungsreich, aber nicht unglücklich. Im Winter schnallte man sich Ski unter die Füße – Vorderzinnwald galt als Schneeloch, als Wintersportzentrum mit einem Naturfreundehaus und ersten Vereinen.
Der Bruch von 1945
Dann kam der Krieg, der auch vor einem kleinen Grenzdorf nicht haltmachte. Im Ort wurde ein Zwangsarbeiterlager eingerichtet, im Frühjahr 1945 zogen KZ-Häftlinge auf Todesmärschen vorbei. Im Mai rückte die Rote Armee ein. Und kurz darauf begann das, was man in den Geschichtsbüchern nüchtern „Vertreibung“ nennt. Für die Familien von Vorderzinnwald bedeutete es den Verlust von Heimat, Haus, Hof, Nachbarschaft.
Zuerst waren es Plünderungen, Schikanen, dann kamen die Lastwagen. Zwischen 1945 und 1948 mussten alle Bewohner das Dorf verlassen. Mit wenig Gepäck über die Grenze, hinein ins Ungewisse. Was zurückblieb, wurde nicht neu besiedelt. Im Gegenteil: Die Häuser wurden systematisch abgerissen oder gesprengt, die Kapelle verschwand, die Schule ebenso. Nur der wertvolle Altar wurde gerettet und gelangte ins Museum nach Teplice.
Von der Karte gelöscht
So wurde Vorderzinnwald ausgelöscht – nicht durch Feuer oder Naturkatastrophe, sondern durch politische Entscheidung. Ein ganzes Dorf wurde von der Landkarte getilgt. Auf Luftbildern der 1940er Jahre sieht man noch Hausstellen, Gärten, Wege. Zwei Jahrzehnte später nur noch Grasflächen. Wer heute durch die Wiesen geht, erkennt vielleicht noch kleine Schutthügel, überwachsene Fundamente. An manchen Stellen ragt im Sommer Flieder aus dem Gebüsch – ein Überbleibsel aus alten Gärten.
Der Ort ist verschwunden, doch nicht vergessen. Gedenksteine und Informationstafeln erinnern, ebenso archäologische Spuren: 2022 legten Archäologen den Fußboden der Kapelle wieder frei. Er wurde dokumentiert und erneut bedeckt, aber vielleicht wird er eines Tages sichtbar gemacht. Auch virtuelle Rekonstruktionen lassen die Kapelle mit ihrem Altar wieder auferstehen – auf dem Smartphone, mitten in der Landschaft.
Viele verschwundene Orte
Vorderzinnwald steht stellvertretend für viele andere Dörfer im östlichen Erzgebirge, die nach 1945 dem Erdboden gleichgemacht wurden. Namen wie Vorderbrand, Hinterbrand oder Habendorf sind heute nur noch Erinnerungsorte. Manche liegen mitten im Wald, andere auf freiem Feld. Überall dieselbe Geschichte: Deutsche Bewohner, Vertreibung, Abriss.
Es ist ein dunkles Kapitel, das bis heute nachwirkt. Für die Nachkommen der Vertriebenen bleibt eine Lücke, ein Verlust, der sich kaum schließen lässt. Für die Region bleibt ein Stück Geschichte, das ausgelöscht wurde – und das sich doch in Spuren noch zeigt.
Spurensuche heute
Meine Spurensuche endet an einer kleinen Tafel am Grenzweg. Daneben der Stein mit der Inschrift. Ich bleibe einen Moment stehen, sehe hinüber nach Fürstenau, wo die Kirche noch immer steht, deren Altar einst in Vorderzinnwald eine neue Heimat fand. Ich sehe hinüber zu den Hochflächen, wo einmal 54 Häuser standen. Und ich merke: Auch wenn von den Dörfern nichts mehr sichtbar ist, auch wenn sie auf keiner Karte mehr eingezeichnet sind – sie sind nicht verschwunden.
Sie leben weiter in Erinnerungen, in Erzählungen, in Gedenksteinen. Und in dem Willen, diese Geschichte nicht zu vergessen.
So wird aus einer Wüstung ein Erinnerungsort. Und aus meiner Wanderung eine #spurensuche – nach den verlorenen Dörfern des östlichen Erzgebirges. (chatgpt)
die wanderung zum nachgehen gibts bei komoot. und ein paar luftbilder zeigen – man sieht wirklich fast nichts mehr vom dorf
und noch – als abschluss – das ehemalige kriegerdenkmal (so vermute ich – ich vermute richtig wurde mir inzwischen bestätigt) welches neben der wallfahrtskapelle stand


ein sehr interessanter vormittag war das. und ein dank gilt allen an der gestaltung des rundweges beteiligten.
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Nachsatz
es gibt eine erweiterte und in kleinen teilen verbesserte/ergänzte/korrigierte version dieses textes auf der #spurensuchen – seite. vielen dank an den herrn grenzgänger ( bei twitter unter zu finden) fürs korrektur lesen und die nützlichen anmerkungen.
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sonntags
sonntags geht man in die kirche – auch wenn es schon am sonnabend war. in diese hier
um dieses konzert zu erleben
moderne französische, geistliche vokalmusik – hervorragend! der mdr-chor in höchstform! und auch christian schmitt an der ladegast-orgel war ein ohrenschmaus. diese orgel ist aber auch ein phantastische instrument.
das ganze im dom zu merseburg. und weil das für einen abend zu weit von zu hause ist durften wir noch die nacht in merseburg verbringen (nach einem üppigen armensichen essen am abend, zufall aber auch hervorragend) gabs dann heute noch ein wenig mitteldeutsche heimatgeschichte zu entdecken. von bergbau
über sühne


viele türme in der stadt
und nicht zuletzt – weil sonntag ist – einer weiteren #kirchensafari.
in diesem sinne wünsche ich ihnen noch einen schönen restsonntag und werde jetzt erst einmal die vielen eindrücke verdauen…
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uuuups, oder wie wir fast riesenrad gefahren wären
einmal im jahr schrub ich neulich fahren wir mit dem riesenrad 55m über die stadt. gestern sollte es soweit sein. es blieb beim sollen
wir hatten wohl das abbaudatum falsch im kopf. muss es bis zm nächsten jahr warten…
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