#unterwegs
3 tage lausitz – davon 2 in der östlichsten stadt sachsens (und damit deutschlands) und als fazit bleibt:
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3 tage lausitz – davon 2 in der östlichsten stadt sachsens (und damit deutschlands) und als fazit bleibt:
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der geneigte leser weiss – seit ca. 4 jahren beschäftige ich mich ganz intensiv mit stein-/sühne- mordkreuzen und verschiedenen anderen steindenkmalen. sie kennen die #sühnekreuze. begonnen hat alles allerdings ganz viel früher. mit diesem stein:
zu finden ist er hier – unmittelbar an der peterskirche in görlitz. jedesmal wenn ich als kind in görlitz war – und ich war oft dort – haben wir ihn ge-/besucht. die geschichte dahinter ist eine gar grauslige:
„Im Jahre 1776 sollte die Peterskirche in Görlitz ein neues Dach bekommen, dieses sollte mit Kupferplatten gedeckt werden. Franz Hesse, ein Dachdeckergeselle war mit seinem Meister und einem älteren Gesellen auf dem Dach, um diesen Auftrag zu erledigen. Es war ein warmer, sonniger Tag und Franz schwitzte sehr. Er ließ den Blick immer wieder über die Stadt schweifen und ließ ihn auf dem Haus seiner Geliebten Hildegard ruhen. Was er dort sah erzürnte ihn, denn wieder einmal stand Hans, sein Nebenbuhler vor Hildegards Haus. In seiner Wut bemerkte er aber nicht seine Unachtsamkeit, denn er hatte sich bereits zu weit über den Sims des Kirchendaches gelehnt. Dies sollte er jedoch mit seinem Leben bezahlen, denn im nächsten Moment rutschte er über den Sims und konnte gerade im letzten Moment seine Zimmermannsaxt ergreifen und diese in einen Holzbalken des Daches stoßen.
Den Menschen auf der Straße entging dieses unglückliche Missgeschick nicht und sie brachten alles heran, was ihnen geeignet schien, Franz‘ Aufprall auf den Boden abzufedern. So brachten sie Matratzen, Strohsäcke, Kissen und vieles mehr. Auch Hildegard war zur Kirche geeilt, da sie von ihrem Geliebten gehört hatte.
Als Franz dann jedoch mit seinen feuchten Händen von dem Stiel der Axt rutschte und auf den Erdboden zuraste, sah er Hildegard und es war das letzte Gesicht, was er jemals sah.
Noch heute erinnert ein Kreuz, das in das Kopfsteinpflaster an der Ostseite der Kirche verlegt wurde, an Franz‘ Missgeschick, welches er mit dem Leben bezahlen musste.“
das ist sein bildnis oben an der kirche
soweit die geschichte wie ich sie bis gestern kannte. als ich nun den stein des anstosses absturzes am knipsen war kam ein netter, älterer herr dazu und erklärte mir das dies der falsche stein sei! jener wäre der richtige:
jenes kreuz aus den 3 zusammengesetzten sandsteinen. beton – aus welchem der erstgenannte bestünde – hätte es zu entstehungszeit in dieser form noch nicht gegeben. ich habe dann gestern sofort alle verfügbare literatur bemüht und auch diese (die herren müller und quietzsch, als die profis der ddr für steinkreuze, seien besonders erwähnt) verweist auf den ersten stein. ich lasse das mal so stehen. vielleicht finde ich ja noch zeitzeugen 😉
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genauer – in die östlichste stadt deutschlands hat es uns gestern verschlagen. oder besser – wir hatten den eindruck: wir könnten wieder einmal.
lange auf der agenda und nun endlich einmal besucht – Das heilige Grab.
eigentlich schon ein wenig sonderlich das ich in 60 jahren noch nie dort war. aber nun hat es ja geklappt – und es wird zu berichten geben.
ein wenig nostalgie durfte auch sein – in dieser kirche haben meine eltern 1956 geheiratet
auch hier wird es zu schreiben geben. und weil wir einmal da waren haben wir uns einmal in einem sehr historischen gebäude umgesehen
diesen lesesaal hat die frau r4pun2el entdeckt – ich hatte zuvor noch nie davon gehört oder gelesen!
ein lecker essen bei unseren polnischen nachbarn und ein sehr erfolgreicher besuch im besten stoffladen ostsachsens rundeten den tag dann ab. gut wars!
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weil sonntag ist! die dreifaltigkeitskirche am obermarkt in görlitz ist beeindruckend. weniger wegen ihrer größe
als viel mehr weil es so viel zu entdecken gibt. einiges steht hier – und im nachhinein ärgere ich mich keine photoerlaubnis erworben zu haben. es gibt darinnen motive zu hauf.
also hab ich nur ein heimliches 😉
beim nächsten besuch dann!
zum abschluss noch ein blick vom untermarkt zur kirche in der untergehenden sonne
musik: